Der Friedhof
In frühen Zeiten gab es einen Totenweg, der durch die Feldmark von Rethwischdorf nach Oldesloe zum Friedhof führte und erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch einen eigenen Friedhof in Rethwisch überflüssig wurde.
Bereits 1893 verlangte eine Gemeindeversammlung von den Kirchenoberen in Bad Oldesloe, einen örtlichen Kirchhof (Friedhof) anlegen zu dürfen, um damit ein eigenes kirchliches Leben in der Gemeinde aufzubauen. Danach wollte man Schritt für Schritt eine weitere seelsorgerische und kirchengemeindliche Versorgung nach Rethwischdorf ziehen. Nachdem das nicht gewünscht war, wollte man einen kommunalen Friedhof errichten, um diesen auf diesem Wege dann später der Kirche übergeben zu können.
1901 endlich war man auch in der Zentrale in Bad Oldesloe überzeugt, dass ein Projekt "Pfarrbezirk auf dem Lande" unterstützenswert sei und die Rethwischer schenkten Land zum Zwecke des Pastoratbaues und halfen auch beim Bau, wo es nur ging.
1909 beschlossen die Oldesloer Kirchenältesten, 2.500,- Mark für einen Friedhof in Rethwischdorf bereitzustellen und die Gemeinde beschloss, 2.000,-- Mark dazu zu geben. So kam der Friedhof einvernehmlich als kirchlicher Friedhof zu Stande.
Am 8. Juli 1910 wurde mit Bestattung des ersten Verstorbenen der Friedhof durch den damaligen Pastor Wulf geweiht.
Am 5. Juni 1921 wurde das Gefallenendenkmal eingeweiht, das die Kirche gegenüber dem Friedhof auf dem von einem Landwirt geschenkten ehrwürdigen Stück Land errichtete.
1966 konnte die Kirchengemeinde ein Grundstück neben dem Friedhof erwerben. Pläne, die Kapelle abzulösen, gab es mindestens seit 1924. Die Zeichnungen für eine Fachwerk-Dorfkirche sind noch vorhanden, aber es fehlte in dieser schlechten Zeit das Geld.
Von 1967 bis 1970 wurde die Christuskirche in Rethwisch nach den Entwürfen des Architekten Hans Hoffmann aus Münster unter der Leitung des Architekten Heinz Schliebner aus Bad Oldesloe erbaut.
Möge der Gemeinde diese Dreiheit von Friedhof, Kirche und Ehrenmal auch in Zukunft unbeschädigt durch Bebauungspläne und Landschaftspläne erhalten bleiben.
Quelle: "Der Friedhof in Rethwischdorf" von Joachim Malecki, dem ehemaligen Dorfpastor von Rethwisch |